Anti-Atom

Anti-Atom (22)

von Pressenza Berlin

ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie erklärt sich mit allen solidarisch, die am 13. Jahrestag der Katastrophe von Fukushima, den Protest gegen den verantwortungslosen Umgang der Verantwortlichen bei TEPCO und der Regierung mit der Fukushima-Katastrophe sowie den Widerstand gegen Atomenergie auf die Straße bringen. 

Atomenergie ist gefährlich, teuer und unkalkulierbar!

Die Atomkatastrophe von Fukushima hat – wie zuvor bereits der Atom-GAU in Tschernobyl –gezeigt, was passieren kann, wenn wir uns nicht von Atomenergie lösen: evakuierte und unbewohnbare Regionen, erkrankte Menschen, weltweite radioaktive Verseuchung und Kosten in Milliardenhöhe. Noch immer können mehr als 27.000 Menschen in der Präfektur Fukushima nicht nach Hause zurückkehren. Noch ist unklar wohin mit Millionen und Millionen gelagerten Tonnen atomar verseuchter Erde und Wasser.

Der Atomausstieg wird uns nicht geschenkt! Wir müssen ihn erkämpfen, denn mit Atomenergie lassen sich außerordentlich gute Profite machen.

Atomenergie ist kein Klimaretter!

Bereits im Vorfeld der COP28 Klimakonferenz in Dubai hat die Atom-Lobby versucht, Atomkraft als unverzichtbare Klimaretterin zu etablieren. Dabei wurden nicht nur Gefahren und Risiken bagatellisiert, es wurde auch verschwiegen, dass Atomenergie im Vergleich zu Solar-, Wasser- und Windkraft entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Uranabbau bis zur Brennelementproduktion ein Mehrfaches an klimaschädlichem CO2 produziert. Die Emissionen durch eine über Jahrtausende hinweg notwendige Endlagerung kommen noch dazu.

Atomenergie ist Voraussetzung der Atombombe!

Aktuell wird in Europa sogar über die EU-Atombombe diskutiert. Die deutsche Vizepräsidentin des EU-Parlaments Katarina Barley schlug diesen skandalösen Schritt vor, um unabhängig von US amerikanischen Atomwaffen zu sein.

Doch eins ist klar: Atomwaffen können niemals Menschen schützen, sie stellen eine enorme Gefahr für unsere Lebensgrundlage und Generationen von Menschen dar.

TEPCO ist verantwortlich für die Katastrophe in Fukushima!

Der GAU in Fukushima im Jahr 2011 mit allen Opfern und Folgen war und ist schrecklicher Höhepunkt des Einsatzes von Atomenergie. Und ein Höhepunkt der Verbrechen des für Fukushima verantwortlichen TEPCO-Konzerns im Bündnis mit Staat und Politik (in Japan „Atomdorf“ genannt). Sowohl das Ausmaß der Katastrophe als auch der Charakter des menschenverachtenden Handelns der Verantwortlichen bei TEPCO und in der Regierung wurde 2023 erneut deutlich, als sie die Verklappung der radioaktiv verseuchten TEPCO-Abwässer in den Pazifik trotz aller weltweiten Proteste starteten und bis heute durchführen.

Bereits im Jahr 2011 hat ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie die Verantwortlichen und Großaktionär*innen von TEPCO mit dem Internationalen ethecon Dead Planet Award an den internationalen Pranger gestellt. In der heißt es: „… Verantwortlich für Entscheidungen und Handeln des TEPCO-Konzerns sind die Großaktionär*innen und das leitende Management. Auf deren Konto gehen der Ruin der menschlichen Gesundheit und die Zerstörung der Umwelt im großen Stil, ja selbst der Tod vieler Menschen. Sie stellen nicht nur eine Gefahr für den Frieden und die Menschenrechte dar, sondern auch für die Demokratie, die Ökologie und die Menschheit insgesamt. Sie handeln zum Vorteil persönlicher Macht und privater Bereicherung. Im Namen der Profite treten Sie Moral und Ethik mit Füßen und nehmen den Untergang der Erde als ‚Schwarzer Planet‘ in Kauf.“

Anlässlich der Proteste zum 13. Jahrestag von Fukushima bekräftigt ethecon die mit dem Internationalen Dead Planet Award 2011 verbunden Forderungen:

  • Sofortiger Ausstieg aus der Atomenergie!
  • Vergesellschaftung des TEPCO-Konzerns unter wahrhaft demokratischer Kontrolle!
  • Umfassende Haftung von Vorstand, Aufsichtsrat und Großaktionär*innen von TEPCO unter Einbeziehung des Privatvermögens für alle von TEPCO verursachten Schäden an Mensch und Umwelt in aller Welt!
  • Juristische Bestrafung von Vorstand, Aufsichtsrat und Großaktionär*innen von TEPCO für die vom Konzern begangenen Verbrechen gegen Mensch und Umwelt!

In ehrendem Andenken und trauervollem Respekt verneigen wir uns vor allen Opfern der TEPCO-Verbrechen. Euch allen, die ihr gegen die Verbrechen des TEPCO-Konzerns kämpft, unsere solidarischen Grüße!

Ihr müsst wissen, in aller Welt sind die Gegner von Kapital-Willkür und Profit-Verbrechen stolz auf Euch und stehen an Eurer Seite gegen die Macht des Kapitals und der Konzerne. Wir kämpfen gemeinsam gegen diese Verbrechen in Japan, Deutschland, sonst in aller Welt und neuerdings auch im Weltall! Unsere Stärke ist unsere Solidarität.

Unsere gemeinsame Losung lautet:
Sie werden nicht durchkommen!
No pasaran!
ノー・パスラン

 

von Thomas Stalder

Hunderttausende Liter kontaminiertes Wasser müssen entsorgt werden. Teilweise wird es jetzt ins Meer abgelassen.

Darum geht es: Am 11. März 2011 ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 9.1 vor der Ostküste der japanischen Insel Honshu. Folge: Ein riesiger Tsunami rollte auf die japanische Ostküste zu. Die teils mehrere Meter hohe Wasserwalze sorgte für immense Zerstörung und forderte insgesamt über 20'000 Menschenleben. Die dort 14 Meter hohe Wassermauer beschädigte auch das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, dessen sechs Atomreaktoren unmittelbar an der Meeresküste stehen. Die Kühlung fiel aus, es kam zur Kernschmelze in mehreren der Reaktoren. Auch jetzt noch, 13 Jahre nach der Atomkatastrophe, beschäftigen die Altlasten Behörden und Betreibergesellschaft.

Baustelle Fukushima: Heute reiht sich auf dem AKW-Gelände Tank an Tank. Darin lagern rund 1.3 Millionen Tonnen kontaminiertes Wasser aus dem lecken Kühlsystem der Reaktoren. Das Wasser ist zwar gereinigt, enthält jedoch noch immer radioaktives Tritium, das sich nicht mehr herausfiltern lässt. Da der Platz knapp ist, lässt die AKW-Betreiberin Tepco seit letztem Jahr etappenweise tritiumhaltiges Wasser ins Meer – bis Ende März werden es insgesamt rund 31'200m³ sein. Innert der kommenden zwölf Monate sollen weitere 54’600m³ dazukommen.

Bergung der Brennstäbe: Die eigentliche Herausforderung ist die Bergung der geschmolzenen Brennstäbe in den Reaktoren 1 bis 3. Da dort die Strahlung tödlich ist, soll es ferngesteuert geschehen. Geplant war, dass Spezialisten diesen März mit der Testentnahme im Reaktor 2 beginnen. Doch wegen der Corona-Pandemie konnten laut Tepco ein spezieller Roboter-Arm und die dazugehörigen Experten aus Grossbritannien erst verspätet nach Japan reisen. Auch versperrten Trümmer einen Bereich des Tunnels, in dem der Roboter-Arm hätte eingesetzt werden sollen. Tepco hat daher das Verfahren angepasst und die Tests auf nächsten Oktober verschoben.

Lager für verstrahlte Erde: Die meisten verstrahlten Gebiete in Fukushima sind inzwischen dekontaminiert. Die betroffenen Häuser und Bäume wurden gewaschen, die oberste Schicht der Erde von Feldern und Gärten abgetragen, insgesamt rund 14 Millionen Kubikmeter Material. Der grösste Teil davon lagert in einem Zwischenlager gleich beim AKW. Das Lager kann aber nur bis 2045 betrieben werden. Dann muss der verstrahlte Abfall ausserhalb der Provinz Fukushima gelagert werden, so verlangt es das Gesetz.

Kaum Rückkehrende: In der Region unmittelbar beim AKW stehen noch immer verlassene und zerfallende Häuser, gleich daneben zieren neue Gebäude und Strassen auf den dekontaminierten Grundstücken die Gegend. So etwa in Futaba, einer der beiden Standortgemeinden des AKWs. Die Regierung versucht, mit Subventionen Gewerbe anzulocken. In einem neuen Café arbeitet Shiho Suzuki.

Die 19-Jährige ist wegen der Arbeit hierhergezogen. Angst vor der radioaktiven Strahlung hat sie nicht: «Ich denke, es ist hier ungefährlich. Klar, es gibt keine völlige Garantie, dass es nicht erneut zu einer Explosion kommen könnte. Trotzdem denke ich, dass wir hier sicher leben können.» Suzuki glaubt an eine positive Zukunft für Futaba. Doch der Wiederaufbau braucht Zeit. Vor dem Beben und Tsunami am 11. März 2011 lebten rund 7000 Personen in der Gemeinde, heute sind es erst gut 100.

Menschenkette «Wir zeigen der Atomkraft die rote Karte» 12.3.2024, 12h STRASBURG vor dem Europaparlament

Eine Information der französischen Organisation chainehumaine.fr, die wir gerne weiter leiten ....
Im Rahmen der bevorstehenden Europawahlen und des Gedenkens an die endlose Katastrophe von Fukushima (11. März 2011) fordern wir die Kandidaten auf,
sich kompromisslos für eine europäische Wende hin zu erneuerbaren Energien und für eine grüne Taxonomie ohne Greenwashing und Atomenergie einzusetzen.
Angesichts des Klimawandels, Auswirkungen und Anfälligkeit in Europa : Die globale Erwärmung, Wassermangel, Kriege um Ressourcen und Konflikte in der Landwirtschaft zeigen, dass es keine nationalen Lösungen gibt.

Europa ist ein Zusammenschluss von Mitgliedstaaten, die eine enorme Verantwortung in der internationalen Landschaft tragen. Als Kandidaten tragen Sie Verantwortung.
Wir fordern Sie auf, sich dem Lobbyismus der multinationalen Konzerne zu widersetzen und klare Entscheidungen für die Zukunft unseres Planeten zu treffen.

Wir fordern Sie auf, den veralteten EURATOM-Vertrag abzuschaffen und für einen Vertrag zur Entwicklung erneuerbarer Energien zu stimmen.

Schließen Sie sich uns an um 12 h vor dem Parlament
Wir rufen zu einer Menschenkette am 12.3.2024 12h -14h vor dem EU Parlament auf .

Infos und Quelle:http://www.chainehumaine.fr/nosactions/chaine-humaine-12-3-2024-12-h-strasbourg-devant-le-parlement-europeen/

von Axel Mayer

2024 / Broken Arrows: Atomwaffen-Unfälle & Beinah-Katastrophen / Knapp daneben: Britische Test-Atomrakete versenkt beinahe britisches Atom-U-Boot
Knapp daneben: Britische Test-Atomrakete versenkt beinahe britisches Atom-U-Boot


Die Liste von Unfällen und Beinahe-Katastrophen mit Atomwaffen, Atom-U-Booten und fehlerhaften Warnsystemen ist in allen Atomwaffenstaaten erschreckend lang und unvollständig. Allein die USA "vermissen" aktuell immer noch mindestens acht voll explosionsfähige, verlorene Bomben. Sogenannte Broken Arrow-Vorfälle führten in den USA, in Spanien und Grönland zu massiven radioaktiven Verseuchungen. Die USA geben 32 solcher schweren Unfälle bis 1980 öffentlich zu. Eine inoffizielle Liste spricht von über 1.000. Die tatsächliche Zahl an Bränden, Fehlzündungen oder Abstürzen atomar bestückter Flieger/Flugzeuge dürfte weit größer sein. Im Jahr 1980 stand die Welt „Zwanzig Minuten am Rand eines Atomkriegs“. Ein fehlerhafter Computer hatte verrückt gespielt und einen sowjetischen Angriff gemeldet. 20 Minuten dauerte es, bis alle Atombomber-Triebwerke wieder abgestellt, bis die Raketen-Mannschaften wieder auf normale Alarmbereitschaft zurückbeordert waren.

Am 30.1.2024 stürzte jetzt eine Test-Atomrakete ab und verfehlte das abfeuernde britisches Atom-U-Boot um wenige Meter. Im U-Boot, der HMS Vanguard, hielt sich zu diesem Zeitpunkt der britische Verteidigungsminister Shapps und der Chef der britischen Kriegsmarine, Admiral Sir Ben Key auf. Zum Glück waren die atomaren Sprengköpfe der 58 Tonnen schweren Rakete nur Attrappe. Aber das Ganze hätte leicht das Atom-U-Boot versenken können. Neben einem hoch radioaktiven Druckwasserreaktor verfügt das U-Boot über 16 Trident-Raketen. Jede einzelne dieser Raketen ist mit 40 nuklearen Sprengköpfen bestückt, von denen jeder die sechsfache Kraft der Hiroshima-Bombe haben soll. Ein versehentlicher Treffer hätte nicht unbedingt eine Atomexplosion ausgelöst, wohl aber zu einer massiven radioaktiven Verseuchung geführt.
Drei Wochen lang wurde der Vorfall vor der Küste Floridas geheim gehalten. Auch in Demokratien gilt beim Militär: Was sich verheimlichen lässt, wird verheimlicht, was sich nicht verheimlichen lässt, wird verharmlost und heruntergespielt. Nur Dank kritischen Journalismus wurde der hochriskante Unfall und die Beinahe-Katastrophe jetzt bekannt. Das Militär versucht, den gefährlichen Unfall als Patzer herunterzuspielen.
Der aktuelle Unfall erinnert an den letzten britischen Atomraketentest im Jahr 2016. Er endete in einem Fiasko, das zu einem Atomkrieg hätte führen können. Damals war geplant gewesen, dass das U-Boot HMS Vengeance eine Rakete von einer Unterwasser-Position im Nordatlantik Tausende von Kilometer weit in den Südatlantik schießen sollte. Kaum aus dem Ozean aufgetaucht, änderte die Rakete aber den ihr vorgegebenen Kurs. Statt in Richtung Süden begann sie nach Westen, zur nahen US-Küste hin, zu fliegen. Die USA mögen es überhaupt nicht, wenn Raketen in ihre Richtung fliegen. Noch im Flug wurde sie in aller Eile gesprengt.

Der Unfall und die Beinahe-Katastrophe werfen ein grelles Licht auf die aktuelle Debatte um mehr Atomwaffen für Europa und zeigen das mörderische Risiko dieser Technologie. Mit unglaublich viel Glück haben wir die Broken Arrow-Unfälle und Beinahe-Katastrophen der letzten Jahrzehnte überlebt. Mit den heute vorhandenen Atomwaffen lässt sich die Menschheit mehrfach vernichten und dafür braucht es keinen Krieg. Ein dummer menschlicher oder technischer Fehler genügt.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein

Die geplante Freisetzung des Wassers habe "vernachlässigbare" Auswirkungen auf die Umwelt, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi vor Journalisten in Tokio. Dies gelte für Meerwasser, Fische und Sedimente. Zuvor hat der Atomexperte Japans Regierungschef Fumio Kishida den Abschlussbericht seiner Behörde zu den Entsorgungsplänen für das Kühlwasser überreicht. 

Die japanische Regierung will die Bewertung der IAEA nach eigenen Angaben zunächst studieren, bevor sie eine endgültige Entscheidung über den Zeitpunkt der Wassereinleitung ins Meer trifft. Sie will mit der Entsorgung im Pazifik noch diesen Sommer beginnen. 

Super-GAU nach Erdbeben

Ein schweres Erdbeben und ein Tsunami hatten am 11. März 2011 einen Super-GAU am japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi ausgelöst. Mehr als zwölf Jahre nach der Kernschmelze müssen die zerstörten Reaktoren weiter mit Wasser gekühlt werden. Durch einsickerndes Regen- und Grundwasser nimmt die Menge verstrahlten Wassers täglich zu. In rund 1.000 Tanks lagern inzwischen mehr als 1,3 Millionen Tonnen davon. 

Dem Betreiber Tepco zufolge fehlt bald der Platz zur Lagerung des Kühlwassers. Die japanischen Behörden wollen das Wasser deshalb durch einen rund einen Kilometer ins Meer ragenden Tunnel gefiltert und verdünnt ins Meer verklappen.

Protest von Umweltschützern

Die Pläne sind hochumstritten. Protest kommt von japanischen Umweltschützern sowie Fischern und Ländern wie China, Neuseeland und Südkorea.

Donnerstag, 23 Juni 2022 19:24

Sommer- Radtour Süddeutschland

 

Im Sommer 2022 findet eine mehrtägige Radreise zu Atomstandorten in Süddeutschland statt.

Machst Du schon Pläne für den nächsten Sommer? Dann vergiss auf keinen Fall, ein Ereignis einzuplanen: Vom 13. August bis 4. September 2022 möchte .ausgestrahlt zusammen mit dem BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein, IPPNW Freiburg, Anti-Atom-Gruppe Freiburg, vielen anderen lokalen Initiativen und Umweltorganisationen an atompolitisch bedeutenden Orten den kommenden Ausstieg feiern und gleichzeitig auf die bleibenden Herausforderungen und aktuelle Konflikte hinweisen.

Per Fahrrad geht es in insgesamt drei Wochen zum letzten noch laufenden AKW in Baden-Württemberg, bereits abgeschalteten Reaktoren, den verhinderten Kraftwerken Kaiseraugst und Wyhl, noch laufenden AKW in der Schweiz, Deponien für strahlende Abfälle, potenziellen Standorten für ein geologisches Tiefenlager, Firmensitzen der Atomindustrie und vorbei an Fessenheim zur Abschlussfeier nach Freiburg.

Man muss nicht die ganze Tour mitfahren, man kann auch einzelne oder mehrere Etappen dabei sein. Übernachtet wird in Turnhallen oder Seminarhäusern, wer will, kann auch zelten, die Tagesetappen sind auch für ungeübte Radfahrende gut zu schaffen. Antworten auf Fragen, den Streckenplan und nützliche Infos findet ihr hier:

 

 

Für den Streckenabschnitt Wyhl - Freiburg und das Abschaltfest haben wir ein Orga-Team eingerichtet. Willst du mitmachen? Hier weiterlesen:

 

Aktuelle Nachrichten:

 

  • Kontakt zum Orgateam von .ausgestrahlt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
  • Kontakt zum Orgateam in Freiburg für die Streckenabschnitte Basel - Fessenheim - Wyhl - Freiburg: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Freitag, 11 März 2022 11:13

Auch und gerade jetzt: Fukushima mahnt!

Am 11.3.011 ereignete sich im japanischen Fukushima einer der schwersten Atomunfälle, die die Welt bis jetzt erlebt hat. Auch und gerade in Anbetracht des Kriegs in der Ukraine ist der heutige Jahrestag ein wichtiger Anlass, erneut daran zu erinnern: Atomkraft ist nie eine Lösung. Sie bedeutet immer ein unbeherrschbares Risiko für Menschen und Umwelt und fatale Folgeschäden.

Atomkraftwerke unter Beschuss, ein Brand in einem Nebengebäude von Europas größtem AKW Saporischschja und Stromausfall in dem havarierten Atomkraftwerk in Tschernobyl: Elf Jahre nach der Katastrophe von Fukushima wecken die erschreckenden Bilder von Atomkraftwerken im Kriegsgebiet in der Ukraine bei vielen von uns ganz konkret Angst vor einer erneuten Atomkatastrophe. Die Internationale Atom-Energie-Behörde (IAEA), ansonsten wirklich keine atomkritische Organisation, äußert sich "tief beunruhigt" über die aktuelle Lage der Reaktoren in der Ukraine. Zum einen besteht die Gefahr, dass einer der aktuell 15 Reaktorblöcke in der Ukraine durch Kriegshandlungen getroffen und beschädigt wird. Zum anderen können aber auch kriegsbedingte Schwankungen im Stromnetz bzw. Stromausfälle zu ernsthaften Problemen in den AKWs führen. Im schlimmsten Fall könnte es zu einer Kernschmelze und Explosion des Reaktors wie in Fukushima führen.

Zu der Gefahr eines Störfalls kommt eine neue Angst vor der militärischen Nutzung der Atomkraft. Putins unverhohlene Drohungen machen deutlich: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten besteht die Gefahr, dass Atomwaffen eingesetzt werden könnten. Russland und die USA besitzen aktuell gemeinsam über 3.500 einsatzbereite Atomwaffen. Käme es bei einer weiteren Eskalation zum Einsatz von Atomwaffen, würde dies eine massive Gefahr für das Leben und die Gesundheit von Menschen weltweit bedeuten. Bei dieser konkreten Gefahr gerät schnell aus dem Bewusstsein: Atomwaffen sind immer schon äußerst eng mit der sogenannten zivilen Nutzung der Atomkraft verbunden. Diese stellt wichtige Rohstoffe und Technologien zur Verfügung, die für den Bau von Atomwaffen benötigt werden. Solange Atomkraftwerke betrieben werden, wird es auch die Möglichkeit geben, Atomwaffen zu bauen.

Gleichzeitig hat der Krieg in der Ukraine hierzulande mal wieder eine Diskussion über Laufzeitverlängerung der verbleibenden Atomkraftwerke angeheizt. Es wirkt fast schon reflektorisch, wenn Vertreter der FDP und CSU schon wenige Tage nach Kriegsbeginn fordern, die drei letzten Atomkraftwerke Deutschlands nun doch über den kommenden Jahreswechsel hinaus zu betreiben. Dabei ist die Erzählung von ‚Atomkraft als Retterin der Versorungssicherheit‘ in der aktuellen Situation so fadenscheinig, dass das selbst Herrn Söder auffallen dürfte.

  • Zum einen würde der Weiterbetrieb der AKWs wenig gegen die Abhängigkeit von russischem Gas helfen. Nur ein geringer Teil (15%) des in Deutschland genutzten Erdgases wird zur Stromproduktion eingesetzt. Der Großteil wird zum Heizen und in der Industrie verbraucht und kann nicht durch Atomkraft substituiert werden. Dazu kommt: Mit einem wachsenden Anteil der Erneuerbaren im Strommix werden flexible Gaskraftwerke zunehmend zur Netzstabilisierung genutzt – eine Funktion, die die trägen Atomkraftwerke nicht übernehmen können.
  • Eine Laufzeitverlängerung der letzten AKWs wird kaum umsetzbar sein. Es fehlt schlichtweg an Brennstoff und Personal. Die Produktion und Lieferung von Brennelementen ist langwierig. Selbst wenn jetzt eine Lauzeitverlängerung in die Wege geleitet werden würde, könnten Atomkraftwerke nicht vor dem Herbst 2023 wieder am Netzt sein und damit deutlich zu spät, um in einer möglichen Energieknappheit im kommenden Winter zu helfen
  • Ein weiterer Betrieb der AKWs wäre höchst riskant. Im Hinblick auf ihre baldige Stilllegung wurden Wartungen an den Reaktoren ausgesetzt und die schon jetzt nachweislich erheblichen Mängel nicht repariert. Diese AKWs nun weiter laufen zu lassen, wäre ein gefährliches Spiel mit dem Leben und der Gesundheit von Menschen.

Aufgrund dieser Probleme haben sich auch die zuständigen Minister*innen Lemke und Habek mittlerweile klar gegen eine Laufzeitverlängerung ausgesprochen. Es bleibt also zu hoffen, dass diese Phantom-Diskussion bald vom Tisch ist.

Die verheerenden Atomkatastrophen von Fukushima und der aktuelle Krieg in der Ukraine mahnen eindrücklich: Ein Einsatz für Sicherheit weltweit muss auch immer ein Einsatz gegen Atomenergie sein. Unsere Gedanken und unsere Solidarität sind bei den Menschen, die in diesem Krieg um ihr Leben und ihre Liebsten bangen - und bei denjenigen, die weiterhin unter den Folgen der Reaktorkatastrophe in Fukushima leiden. Gemeinsam mit vielen anderen in der Klima- und Anti-Atom-Bewegung werden wir uns jetzt umso entschlossener für eine echte Energiewende, ein Ende der fossilen Abhängigkeit und einen vollständigen Ausstieg aus der Atomenergie einsetzen.

 

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein

 

Aktueller Einschub vom 04.3.2022:


Örtliche Behörden meldeten Gefechte mit russischen Soldaten nahe Europas größten Atomkraftwerk Saporischschja - von dort bezieht die Ukraine rund ein Viertel ihrer Energie.
Lokale Behördenvertreter berichteten von Bombenangriffen auf die Atomanlage, das AKW werde mit schweren Geschützen beschossen. Ein Block des Kraftwerks sei getroffen worden, in der Anlage gebe es einen Brand, sagte der Sprecher des AKW, Andriy Tuz in einem auf Telegram veröffentlichten Video. Zwar werde der getroffene Reaktor gerade renoviert und sei nicht in Betrieb, aber es befände sich Kernbrennstoff darin. Feuerwehrleute könnten sich dem Feuer nicht nähern, weil sie beschossen würden. "Wir fordern, dass sie (die Truppen) den Beschuss mit schweren Waffen einstellen", sagte Tuz. "Es besteht eine reale Gefahr für das größte Atomkraftwerk in Europa."


Angaben aus dem Kriegsgebiet können immer schwer bestätigt werden. Im Krieg stirbt immer auch die Wahrheit

 

Im Ukraine-Krieg gibt es einen häufig übersehenen "Nebenkriegsschauplatz".

In der Ukraine sind derzeit an vier AKW-Standorten (Chmelnyzkyj, Riwne, Saporischschja, Süd-Ukraine), 15 überalterte, gefährliche Reaktorblöcke mit einer installierten Gesamtleistung von 13,8 Gigawatt teilweise in Betrieb. Dabei ist der Standort Saporischja mit sechs Reaktoren der größte in ganz Europa. Alle ukrainischen Reaktorblöcke gehen auf sowjetisches Kraftwerksdesign zurück. 13 Einheiten gehören zum VVER-1000-Typ, zwei weitere gehören zum Typ VVER-440, der heute schon nicht mehr vollständig den modernen internationalen Sicherheitsstandards entspricht. 12 der 15 Reaktoren haben ihre ursprünglich konzipierte Lebensdauer von 30 Jahren bereits überschritten. Ihre Laufzeiten wurden um 10 Jahre (VVER-1000 Reaktoren) bzw. um 20 Jahre (VVER-440-Reaktoren) verlängert.

Während in der Ukraine die kriegsbedingte Gefahr extrem schwerer Atomunfälle wächst, versuchen auch in Deutschland die BILD-Zeitung, AfD, Teile von CDU, CSU & FDP und atomar- fossile Seilschaften die Gefahrzeitverlängerung für Atomkraftwerke durchzusetzen und die Atomindustrie zum Kriegsgewinnler zu machen. Die atomaren Gefahren in der Ukraine zeigen: Die alte Lobby hat nichts verstanden.

In der Ukraine stehen auch die abgeschalteten Tschernobyl-Reaktoren. Sie erinnern an die grenzüberschreitenden Gefahren und Risiken, die von Atomkraftwerken schon im Frieden ausgehen. Im Kriegsfall potenziert sich das Risiko der sogenannten friedlichen Nutzung der Kernenergie.

Ein Cyber-Angriff, ein dummer Fehler in einem dummen, völkerrechtswidrigen Krieg, ein Beschuss oder ein Terroranschlag auf die laufenden AKW in der Ukraine könnte das Inferno des Krieges ins Unermessliche steigern.

Russlands Armee hat die Akw-Ruine in Tschernobyl eingenommen und viele Medien berichten. Doch die größte Gefahr geht nicht mehr von Tschernobyl aus, sondern von den 15 potenziellen Tschernobyls der Ukraine. Um die Nachzerfallswärme auch in Katastrophenfällen sicher abführen zu können, besitzen alle Atomkraftwerke Notkühlsysteme. Wenn diese, redundant angelegten Systeme bei einem Angriff, zum Beispiel mit einer panzerbrechenden Waffe versagen, kann es durch die steigenden Temperaturen zu einer Kernschmelze kommen. Wenn mehrere Kernbrennstäbe miteinander verschmelzen, verstärkt sich die Kettenreaktion und es kommt zu einer enormen unkontrollierten Aufheizung. Hält das Reaktorgebäude nicht stand oder tritt eine größere Menge radioaktiver Stoffe aus, wird vom Super-Gau gesprochen. In jedem der 15 ukrainische Atomreaktoren entsteht pro Jahr und Megawatt elektrischer Leistung die kurz- und langlebige Radioaktivität einer Hiroshima-Bombe.

Das Beispiel Saporischja
Am ukrainischen Atomkraftwerks-Standort Saporischja stehen sechs Reaktoren. Diese haben eine elektrische Nettoleistung von jeweils 950 Megawatt. Alleine an diesem Standort entsteht jährlich also die kurz- und langlebige Radioaktivität von 5700 Hiroshima-Bomben.

Während in der Ukraine Bomben explodieren, knallen bei Rüstungs- und Gas-Lobbyisten die Champagnerkorken und der Atom-Lobbyist Günther Oettinger nutzt den Krieg, um für die Gefahrzeitverlängerung von AKW zu werben.

Nur die zukunftsfähigen Energien, Wind und Sonne schaffen Unabhängigkeit und vermindern die Gefahren der Kriege.

Wir sollten darauf hinwirken, dass aus dem lokalen Krieg in der Ukraine kein Atom- und Weltkrieg wird. Er wäre für die Menschheit der letzte Krieg.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein

Nachtrag:


Am 24.02. hat der staatliche Betreiber Energoatom auf seiner Webseite mitgeteilt, dass alle KKW mit gegenwärtig 13 Blöcken am Netz seien und störungsfrei arbeiteten. Außerdem sei der Schutz der Anlagen gegen physische Angriffe sowie gegen Cyberattacken verstärkt worden. Mit Stand 25.02. meldet der Betreiber des KKW Saporischschja, dass die Blöcke 5 und 6 vom Netz genommen sind. Als Gründe werden lt. Übersetzungsprogramm „[…] to ensure interoperational safety […] put into reserve” genannt.
Quelle: Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) (abgerufen am 26.2.2022)


www.endlich-abschalten.de

Klimaschutz statt Atomkraft und Fossile! Energiewende jetzt sofort!

FUKUSHIMA-Demo zu den Neckarwestheimer Atomanlagen

Am 11. März 2011 schmolzen in Fukushima 3 Atomreaktoren. Es kam zu einem radioaktiven Fallout, vergleichbar mit 168 Hiroshima-Bomben. Im Inneren der Reaktorkerne herrschen tödliche Strahlungs-werte. Sie müssen weiterhin von außen ununterbrochen mit ca. 170 t Wasser täglich gekühlt werden, welches in über1000 Tanks gespeichert wird. Diese sind nun voll und die Stellfläche wird knapp. Statt weiteres Gelände zuzukaufen, darf TEPCO die Tanks in den Pazifik entleeren. Die geplante vorherige Dekontaminierung des Kühlwassers war zuletzt aber nur zu 30 % effektiv. Radioaktive Stoffe gelangen so in die Nahrungskette und gefährden Mensch und Umwelt. Die Verklappung stellt zudem einen Rechtsbruch der Verträge zum Meeresschutz dar.

 

Keine Verklappung von kontaminiertem Kühlwasser in den Pazifik! Solidarität mit den in den verstrahlten Gebieten lebenden, zur Rückkehr gezwungenen Menschen! Atomausstieg sofort - weitere Energiewende jetzt!  
Trotz des nach Fukushima beschlossenen Atomausstiegs sind in der BRD immer noch 3 Atomreaktoren in Betrieb, auch Block II in Neckarwestheim. Spannungsrisse an dessen Dampferzeuger-Rohren machen den geplanten Weiterbetrieb bis Ende 2022 hoch gefährlich. In Gronau wird Uran angereichert, in Lingen werden Brennelemente hergestellt, alles wird exportiert. Das KIT in Karlsruhe entwickelt in einem europäischen Verbund neue Reaktoren, statt massiv an neuen Speichertechnologien zu forschen. Beim Atommüll gibt es nur Scheinlösungen: Der beim Rückbau von Atomkraftwerken anfallende gering radioaktive Abrissmüll wird durch „Freimessen“ als Bauschutt deponiert oder in neuen Produkten „recycelt“. Die Zwischenlager für hochradioaktiven Müll werden zu unsicheren Langzeitlagern, da eine „Endlagerung“ selbst im nächsten Jahrhundert ungewiss ist.

 

Klimaschutz nur ohne Atomkraft und Fossile!   100% Erneuerbare sofort!  
Die erfolgreiche dezentrale Energiewende bei der Stromerzeugung wurde u.a. mit einer jährlichen Deckelung des Zubaus abgewürgt. Es gibt keine Planungssicherheit mehr. Speichertechnologien wurden vernachlässigt. Fossile Träger (Gas, Öl, Kohle) und Atom bremsen die Energiewende aus, da sie Vorrang bei der Einspeisung haben. Atomenergie ist aufgrund der hohen Sicherheitsrisiken und  des ungelösten Atommüllproblems keinesfalls nachhaltig. Zum Gelingen der Energiewende braucht es Energieeinsparung, Energieeffizienz und den massiven Zubau erneuerbarer Energien.



Atomausstieg sofort!
- Kohleausstieg bis 2030 beenden – Vorrang für die Erneuerbaren!

Die dezentrale Energiewende muss stark beschleunigt statt ausgebremst werden!

Die Demonstration findet unter Einhaltung der Corona-Regeln statt.

www.endlich-abschalten.de

In der Straßburger Innenstadt haben am Mittwoch französische und deutsche Umweltaktivisten protestiert.

Sie kritisieren, dass die EU Atomkraft und Erdgas als nachhaltige Technologien einstuft.

Der grenzüberschreitende Protest sorgte in der Straßburger Innenstadt für Aufsehen: Umweltschützer in weißen Schutzanzügen kippten symbolisch eine gift-grüne Flüssigkeit über gelbe Atommüll- und rote Gasfässer und zündeten zugleich grüne Rauchbomben. Auf zahlreichen Fahnen und Bannern waren auch deutsche Protestsprüche zu sehen. Die Aktion, an der auch der BUND Südlicher Oberrhein beteiligt war, richtete sich gegen die Europäische Union. Diese will zukünftig Atomkraft und fossiles Gas als nachhaltige Technologien einstufen.

 

 

Anlass des Protests in Straßburg ist der Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in der Grenzstadt. Macron sprach am Mittwoch vor dem Europäischen Parlament, wo er seine Pläne für den Ratsvorsitz in den kommenden sechs Monaten bekannt geben will.

Macron wird von den Klimaschützern verantwortlich dafür gemacht, dass Atomkraft als nachhaltig eingestuft werden soll. Der französische Präsident hatte sich in der Vergangenheit immer wieder für Atomkraft stark gemacht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kritisieren das Vorhaben scharf. Atomkraft würde die Klimakrise verschärfen.

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